Der „Zehner“ ist voll, Ungeschlagenserie weiter ausgebaut
von Andreas Jahnecke
Was in der Vorschau auf das Einstandsspiel von Neucheftrainer Farih Kadic als einfaches Rechenbeispiel herhalten musste, war dann nach Abpfiff des Heimspiels gegen den FC Einheit Rudolstadt greifbare Realität. Mit einem ungefährdeten 3:1 machten die 96er die Serie der ungeschlagenen Punktspiele rund, es steht nun die Zahl Zehn vor der Bilanz. In der Tabelle steht man nun auf Platz Fünf.
Bevor das Spiel begann war jedoch erst einmal die Stadiontechnik samt Bedienpersonal gefragt. Zuerst galt es die Technik für mitgereiste Fans des FCE-Fanclubs „Rumpelstilzchen“ für Geburtstagsgrüße an eines ihrer Mitglieder zur Verfügung zu stellen, dann kam 96-Fanbeauftragter Daniel Schierhold mit der Bitte die In Quarantäne befindlichen 96-Fans über die „Sport-total“-Technik zu grüßen, bevor abschließend eine Dame antworttechnisch beglückt wurde. Diese fragte an warum hier in Halle eine Schalkefahne hängt?
Nachdem all Das vom „Dienstleistungskombinat“ VfL 96 abgearbeitet war, konnte dann auch das Spiel starten.
Überlegener VfL96, jedoch wenige Höhepunkte
Bei recht angenehmen äußeren Bedingungen gab es über die gesamte Spielzeit betrachtet einen letztlich überlegenen VfL Halle 96 . Die Gastgeber sollten auch die erste Aktion in Sachen Torabschluss haben. Im Verlauf des ersten Eckstoßes des Spiels schraubte sich Gino Böhne in luftige Höhen und zwang FCE-Hüter Max Bresemann zu einer ersten Parade (13.). Wenige Minuten später flankt Stefan Raßmann von rechts hoch in den Strafraum, wo Tommy Kind den Ball aber nicht verarbeiten kann (16.). Nach diesen zwei Szenen bemühten sich beide Mannschaften weiter, großartig Zählbares kam dabei jedoch nicht zustande. Das lag sicher zum einen am tiefen Untergrund und zum anderen an doch einigen Spielunterbrechungen in Folge von Verletzungen. Kurz vor der Halbzeitpause kam dann aber doch noch Freude und Spannung auf. Zuerst kann Max Bresemann das von Stefan Raßmann abgesandte Spielgerät nicht sichern. Selbiges steigt nach oben und per Kopf erzielt Tommy Kind aus Nahdistanz seinen siebzehnten Saisontreffer und bringt die Blau-Roten damit mit 1:0 in Front (40.). Fast im Gegenzug wird 96-Schnapper Janek Elm zu einer Flugeinlage gezwungen und lenkt einen Abschluss aus der Distanz effektvoll zum Eckstoß über die Grundlinie (42.). Aus diesem Standard heraus ergab sich aber für die Gäste Nichts, so das es mit knapper Führung für den VfL96 in die Pause ging.
Spielentscheidung in wenigen Minuten
Am bisherigen Spielverlauf sollte sich auch nach dessen Wideraufnahme großartig Nichts ändern. Die 96er nun auf das Tor unter der Anzeigetafel spielend iniziierten nun mehr Spielzüge in Richtung Strafraum der Rudolstädter, welche durch die Thüringer anfangs immer wieder verteidigt werden konnten. Eigene Aktionen der Gäste in Richtung VfL-Tor entstanden daraus aber kaum, blieben übersichtlich. Anders der VfL96. Einen Angriff über die rechte Außenbahn schließt Stefan Raßmann aus Nahdistanz zum vorentscheidenden 2:0 ab (56.). Passgeber zu diesem Treffer war Tommy Kind, der von rechts den Ball flach in Richtung Tor spielt. Wenige Minuten später gibt es an der linken Sechzehnerkante einen Freistoß für den VfL96 . Die Kugel wird hoch auf den zweiten Pfosten gespielt, von wo Gino Böhne energisch zum Kopfball hochsteigt und zum 3:0 erhöht (67.). Ergebniskosmetik betrieben die Rudolstädter durch Benjamin Bahner, der nach Patzer von Janek Elm den Ball mittels Kopf über die Linie drückt, 3:1 (90.). Spielleiter Jonny Schiefer (Annaberg) beendete unmittelbar danach das Spiel und Janek Elm erhielt auch umgehend die ersten aufmunternden Worte. Gleiches tat 96-Sprecher Andreas Jahnecke an alle Anwesenden mit den besten Gesundheitswünschen und legte dann auch gleich noch die obligatorischen Wünsche für die anstehenden Jahresendtage nach. „Objektiv betrachtet war das aus meiner Sicht heute die Abschlussveranstaltung. Anhand der Zahlen, der heutigen Spielausfälle und den zu erwartenden Verschärfungen in den Bundesländern, glaube ich nicht an eine Saisonfortsetzung. Aber lassen wir uns überraschen.“
Farih Kadic zeigt sich zufrieden und ist gleichzeitig besorgt
„Gegen einen robusten Kontrahenten ist es uns gelungen auch auf schweren Boden unsere spielerischen Komponenten umzusetzen. Das hat mich ebenso gefreut wie die Zusammenarbeit mit der Mannschaft in der ersten Woche. Wir hatten eine Trainingsbeteiligung von zwanzig Spielern. Wie es nun weitergeht ist aber offen. Schaut man allein auf die heutigen Absagen in unserer Liga, sieht das alles nicht gut aus. Ich hoffe das es irgendwie weitergeht, was vor allem für die Kinder und Jugendlichen wichtig wäre.“
Der VfL spielte mit: Elm, Arndt, Bolz (64. Pälchen), Arzumanyan (50. Lorenz), Raßmann (87. Schlottig), Böhne, Eder (87. Dabel), Niesel, Kind, V. Schubert, Katzenberger
Fotos vom Spiel der Oberliga-Mannschaft
Fotograf: Jens Franke
Beitrag veröffentlicht am 22. November 2021