Trotz reich gemischtem Fehlerstrauß kann 96 feiern


Es war aus Sicht des gastgebenden VfL Halle 96 ein letztlich glückliches Ende gegen einen über weite Strecken des Spiels optisch besseren Gast vom SC Freital. Eine Partie geprägt von Pleiten, Pech und Pannen, nicht nur auf dem Platz.

Nach Blitzstart ging es hin und her

Es war noch keine volle Minute im „HWG-Stadion am Zoo“ gespielt, da eroberte Martin Ludwig an der rechten Sechzehnerkante den Ball, passte zum mitgegangenen Max Kowalski und der entschied sich gegen einen direkten Abschluss, verfing sich im Zweikampf (1.). Wenige Minuten später die erste Aktion von einem der beiden Torwarte, welche im weiteren Spielverlauf das weite Leistungsfeld zwischen Kreis- und Weltklasse beackern sollten. Den Auftakt machte dabei 96-Schnapper Janek Elm gegen den Freitaler Oliver Genausch und das gleich im Doppelpack. Erst lenkt Elm den Ball an den Querbalken, um im Anschluss den Nachleger aus Nahdistanz zum Eckstoß abzuwehren (7.). Im Anschluss bekam Freital einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen. Aus zentraler Position rauscht die Ausführung durch Robin Fluß aus gut zwanzig Metern über das Tor der 96er (9.). Etwas kürzer die Distanz zwischen Schütze und Tor bei Albert Arzumanyan. Mittig zum Tor und achtzehn Meter entfernt, zwingt Arzumanyan SCF-Hüter Christopher Hauswald zu einem ersten Einschreiten, indem das Spielgerät über den Querbalken gelenkt werden kann (13.). Minuten später schickt Kapitän Arnold Schunke Tim Bergmann auf die Reise. Der zieht Richtung Tor, die Kugel am herauseilenden Hauswald vorbei, aber auch am zweiten Pfosten (19.). Nach diesen gut gelösten Torwartaufgaben kam die Einlage, wo man sich am Ende am liebsten einbuddelt. Einen halbhoch zurückgespielten Ball will Hauswald wegschlagen, dabei rutscht ihm der Ball über den Spann und trudelt von dort in das lange Eck zum 1:0 für den VfL96 (20.). Die Sachsen haderten nicht lange und kamen nur zwei Minuten später fast zum Ausgleich. Ein Freistoß aus der Distanz landet gut hörbar am Kreuzeck und da hatte Elm wohl die Fingerspitzen noch dran (22.). Bei Hauswald waren es die unteren Gliedmaßen, nachdem sich Kowalski im Zweikampf durchsetzen konnte und halblinks in der Box im 1:1 am Hüter der Freitaler scheitert (25.). Nach einem Rückpass zu Elm braucht dieser die Kugel bloß wegschlagen, vertändelt jedoch gegen Genausch und der schließt frei zum 1:1 ab (28.). Robert Uhlmann leistete nach einem Standard Kopfarbeit und brachte die 96er mit 2:1 wieder in Front (37.). Lange sollte die Freude darüber jedoch nicht anhalten. Nach einem Ballverlust und davon gab es im ersten Spierlabschnitt einige auf Gastgeberseite, wird Colin von Brezinsky freigespielt. Der umdribbelt Elm und schiebt zum 2:2 ein (39.). Damit war der Pausenstand hergestellt.

96 mit spielerischer Steigerung, Mannschaftskasse erhält Zuwachs

Die Pausenansprache von Cheftrainer Dieter Hausdörfer hatte offensichtlich gewirkt. Es war sicher nicht alles Gold, aber die auffällig vielen Ungenauigkeiten aus Hälfte Eins reduzierten sich in den zweiten fünfundvierzig Minuten spürbar. Das führte auch dazu, dass die immer noch gut mitspielenden Gäste nicht mehr die Anzahl gefährlicher Szenen kreieren konnten. Da gab es noch einen Freistoß, welchen Ricardo Michael aus etwa siebzehn Metern, zentral, über das 96-Tor platzierte (52.) und dann musste Elm nochmals doppelt in ein 1:1 und löste das wieder herausragend (66.). Mit dieser Doppelaktion kam ein weiterer Baustein hinzu, wodurch es für die Blau-Roten am Ende doch noch ein gelungener Tag werden sollte. Ein hoch vor das Gästetor gespielter Ball wird in Richtung zweiter Pfosten verlängert, dort kann sich Martin Ludwig in einer Spielertraube durchsetzen und befördert das Spielgerät zum vielumjubelten 3:2-Endstand in die Maschen. Wehrmutstropfen für den Siegtorschützen, dass er nicht als dieser genannt wurde. „Das ist natürlich ärgerlich, habe es aus der Ferne falsch gesehen“, räumte 96-Sprecher Andreas Jahnecke ein. „Dafür gibt es freilich Futter für die Mannschaftskasse.“

Elm, Seise, Kowalski (90.+3,Jung), Arndt, Arzumanyan, Schunke, Schubert, Bergmann, (67.,Katzenberger), Uhlmann, Dierichen (55.,Lubsch),  Ludwig

Zuschauer: 134  (Zahlende)

Torschützen: Ludwig 4, Jagupov 3, Bolz, Uhlmann 2, Arzumanyan, Ferati, Kowalski 1, Eigentore (für VfL96) 2

Fotos vom Spiel

Fotograf: Jens Franke


Beitrag veröffentlicht am 24. Oktober 2022

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