Gegen die Minimalisten mit zu wenig Effektivität, Torhüter im Mittelpunkt
von Andreas Jahnecke
Die allenthalben geäußerte Meinung „hier war für uns weit mehr möglich“ machte nach dem Sachsen-Anhalt-Derby VfL 96-Blau-Weiss Zorbau umgehend die Runde im „HWG-Stadion am Zoo“. Und das absolut zu recht, denn so viele Torabschlussszenen hatten die Gäste aus dem Dunstkreis Weißenfels nicht. Streng genommen waren es derer Zwei, allesamt Standards und Einer davon traf.
Es waren gerade einmal zwei Minuten gespielt als Spielleiter Tarik El-Hallag (Jena) berechtigt auf Freistoß für den Gast entschied. Siebzehn Meter, auf Höhe linker Strafraumkante, legt sich John Winkler den Ball zur Ausführung zurecht um wenig später mit Direktversuch effektvoll zum 0:1 erfolgreich zu sein (2.). Aus Sicht von 96-Schnapper Janek Elm schlägt die Kugel unhaltbar im oberen rechten Torwinkel ein. Danach benötigten die Blau-Roten einige Minuten sich zu berappeln und es begann ein Sturmlauf auf das von Dominic-Rene Heine gehütete Tor der Blau-Weissen. Nils Morten Bolz eröffnet mit flach ausgeführten Abschluss im Sechzehner, Heine kratzt das Spielgerät um den Pfosten zur ersten von insgesamt vierzehn Ecken für 96 (15.). Im Zuge eines Angriffs über die linke Außenbahn kommt Heine weit aus seinem Tor, wird ausgespielt, der Ball landet wiederum bei Bolz und dessen Abschluss wird zum nächsten Eckstoß geblockt (19.). Über Steven Niesel und Stefan Raßmann gelangt die Kugel dann von rechts hoch vor das Tor und vom Kopf von Tommy Kind geht der Ball nur knapp am zweiten Pfosten vorbei (29.). Im Gegenzug wird Ricky Bornschein im Strafraum des VfL96 zu Fall gebracht und dem Gast bietet sich dadurch die Chance per Strafstoß das Ergebnis höher zu stellen. Der Schütze des 0:1, Winkler, führte aus und scheitert am gut reagierenden Elm (31.). Daran schlossen sich weitere Duelle Kind gegen Heine an, in denen Heine gegen Kopfbälle erfolgreich parieren konnte (45., 45+2). Dadurch ging es mit knapper Gästeführung in die Pause.
Kurz nach der Wideraufnahme des Spieles wird Kind steil geschickt, in der Box von den Beinen geholt und auch hier kam es folgerichtig zur Strafstoßentscheidung durch Schieri El-Hallag. Der Gefoulte schritt dann selber zur Tat und Heine roch die richtige Ecke, konnte das Spielgerät abwehren (48.). Nur eine Zeigerumdrehung später zog Bolz frech die Kugel von rechts hoch auf den zweiten Pfosten und traf mit seinem Versuch leider nur Selbigen (49.). Im nächsten Angriff der 96er setzt Kind Arthur Arzumanyan im Strafraum in Szene, welcher das Spielgerät aber knapp am Tor vorbei schiebt (53.). Ein Freistoß von Jihad-Tarek Aljindo sieht Elm auf dem Posten, welcher das Geschoß zum Eckstoß entschärfen kann (65.). Knapp geht es später auch wieder bei einem Kopfball von Kind zu, als der Ball wiederum knapp am Torerfolg vorbei rauscht (69.). In den weiteren Ausgleichsbemühungen der Gastgeber wird wiederum Kind in der Box zu Fall gebracht und wieder gibt es die berechtigte Strafstoßentscheidung zugunsten des VfL96 (83.). Vom ersten Fehlversuch nicht verunsichert schnappt sie erneut Kind die Kugel und lässt dieses mal Heine nicht die Spur einer Chance, 1:1 (85.). Somit sicherte sich der VfL Halle 96 hochverdient wenigsten einen Punkt in einem weiteren Landesderby. Welche Erkenntnisse der zukünftige Cheftrainer des VfL96, Farih Kadic, auf seinem Tribünenplatz gewann ist nicht überliefert, jedoch dürfte auch er eine VfL96-Mannschaft gesehen haben, die sich für ihren Aufwand nicht vollends belohnte.
Der VfL spielte mit: Elm, Arndt, Bolz, Arzumanyan (60. Pälchen), Raßmann, Böhne, Eder, Niesel (71. Ferati), Kind, V. Schubert, Hempel
Fotos vom Spiel der Oberliga-Mannschaft
Fotograf: Jens Franke
Beitrag veröffentlicht am 1. November 2021