96er stürmen auf Platz Zwei


Dieser, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, letzte sommerliche Tag des Jahres 2022, wurde für den VfL Halle 96 wahrhaft sonnig. Dafür steht natürlich zuerst das deutliche 4:0 gegen den FSV Wacker 90 Nordhausen, aber auch die Vereinskasse freute sich. 260 zahlende Zuschauer, darunter rund 60 aktive Fans der Gastmannschaft, verliehen dem Spiel einen stimmungsvollen Rahmen.

Wacker mit Blitzstart-96 mit Elm und liegengelassenen Chancen

Es war eventuell die Schlüsselszene des Spiels, als die Gäste aus Thüringen einen ersten Angriff vortrugen! Dabei wurde der Ball hoch in den Strafraum des VfL96 gespielt und fand in kurzer Distanz einen Abnehmer, welcher per Kopf das Spielgerät flach in Richtung unterer Winkel am ersten Pfosten befördert. 96-Schnapper Janek Elm taucht ab und kratzt die Kugel weg. Aus dem folgenden Nachschuss, festzuhalten war der Ball beim besten Willen nicht, traf Wacker letztlich dann doch frühzeitig, allein die Spielleitung um Marek Nixdorf entschied auf Abseits (2.). Schlecht für die Gäste, gut für die Gastgeber, denn erst vor Wochenfrist zeigte der FSV seine Qualitäten gegen Mitfavorit Bischofswerda (3:0). Die erste Abschlusshandlung der Blau-Roten kam von Max Kowalski. Auf Höhe der linken Strafraumkante ausgeführt, wird der Ball zum ersten Eckstoß für 96 abgewehrt (6.). Wenige Minuten später der gleiche Standard, nur von der anderen Seite. Martin Dierichen bringt die Kugel hoch in die Box, wo Kapitän Arnold Schunke mit wuchtigem Kopfball zum 1:0 vollendet (9.). Nach knapp zwanzig Minuten hätte das Spiel bereits entschieden sein können. Komplett frei gespielt scheitern aber Tim Bergmann und Kowalski im 1:1 an FSV-Hüter Sabri Vaizov (16.,20.), ein erneuter Kopfballabschluss von Schunke gelingt nicht optimal (18.) und der noch folgende Kowalski-Versuch bringt lediglich eine weitere Ecke (22.). So ging es mit der knappsten aller Führungen in die Pause.

Effektiver VfL96 nach der Pause

Es sollte zwar eine gut fünfzehnminütige Warmlaufphase geben, doch dann drehten die Gastgeber auf und die Thüringer kamen kaum noch zu eigenen Entlastungen. Diese Spielführung sollte sich dann auszeichnen. Der eingewechselte Nils Morten Bolz traf auch prompt zum 2:0 (60.). Von Kowalski in Szene gesetzt kann Vaizev den ersten Versuch mit Fußabwehr noch abwehren, aber nicht verhindern das Bolz nochmals in Ballbesitz gelangt. Hierbei tänzelt der kleine Techniker Teile der Wacker-Defensive aus und schließt flach auf den zweiten Pfosten ab. Wenige Minuten später wird Dierichen rechts im Sechzehner zu Fall gebracht und die Hausherren bekamen den Strafstoß zugesprochen. Mit einer guten Portion Selbstbewusstsein ausgestattet führt Kowalski aus, schickt Vaizov in die falsche Ecke und trifft sicher zum 3:0 (66.). Die Nordhäuser kamen durch den eingewechselten Lachlen Will auch noch zu einem Abschluss. Auch dieser bleibt erfolglos, das Spielgerät verfehlt sein Ziel knapp (81.). Praktisch im Gegenzug setzt Francesco Lubsch den Schlusspunkt unter ein am Ende auch in der Höhe völlig verdient gewonnenes Spiel. Bolz setzt sich auf der rechten Außenbahn stark durch, passt flach und scharf auf den zweiten Pfosten zu Lubsch und der hat aus Nahdistanz keine Mühe zum 4:0-Endstand zu treffen (83.).

Youngster schnuppern Oberligaluft, Personallage entschärft sich

Mit Konrad Heinrich Korngiebel und John Leon Köcke, brachte Cheftrainer Dieter Hausdörfer noch zwei Nachwuchshoffnungen aus der hauseigenen „Zoologenakademie“ für wenige Minuten auf den Platz. Ansonsten war Hausdörfer in Sachen Personal nicht zu beneiden. Mit Gino Böhne, Jegor Jagupov, Martin Ludwig, Steven Niesel, Toni Hartmann und dem langzeitverletzten Konstantin Eder, fehlten aus diversen Gründen doch einige Spieler. „Kommende Woche sieht es in Sachen Personal aber wieder besser aus“, blickte Hausdörfer optimistisch voraus. Das käme dann genau zur richtigen Zeit, geht es doch am 5.11.2022 zum offenbar wiedererstarkten FC Einheit Rudolstadt und die Woche darauf im „HWG-Stadion am Zoo“ in das letzte Landesderby des Jahres gegen Einheit Wernigerode.

Elm, Seise, Kowalski (89., Köcke), Arndt, Arzumanyan (89.,Korngiebel), Lubsch (83.,Katzenberger), Schunke, Schubert, Bergmann (53.,Bolz), Uhlmann, Dierichen

Zuschauer: 260 (Zahlende)

Torschützen: Ludwig 4, Jagupov, Bolz 3, Uhlmann, Kowalski 2, Arzumanyan, Ferati, Schunke , Lubsch 1, Eigentore (für VfL96) 2

Fotos vom Spiel

Fotograf: Jens Franke


Beitrag veröffentlicht am 1. November 2022

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