96er quälen sich ins Halbfinale


Ein Ziel erreicht, ein Weiteres verfehlt! So lautet die kurze Bilanz nach dem unnötig langen Viertelfinalspiel beim Verbandsligisten FC Bitterfeld-Wolfen. Dieses bedurfte das volle Pokalprogramm bis zum finalen Strafstoßschießen. Am Ende setzte sich zwar der ligahöhere VfL Halle 96 mit 5:6 durch, damit war zumindest Ziel Nummer Eins erreicht. Mit Ziel Nummer Zwei, durch einen dominanten Auftritt Selbstvertrauen für den Ligaalltag zu tanken, sollte es jedoch nicht wirklich klappen. Dabei verhießen zumindest die Starts in beide Halbzeiten der regulären Spielzeit, einiges an Hoffnung. Diese sollte aber schnell verpuffen, da sich beim Oberligisten die in der Rückrunde häufiger zu beobachtenden Schwachpunkte zu Tage traten. Das letzte Zuspiel geriet zu ungenau, Torabschlüsse wurden nicht konsequent genug oder zu umständlich kreiert. So startete man im „Jahnstadion“ zu Wolfen zwar mit einem frühen Torabschluss, doch die Gastgeber konnten in Person von Ex-96er Eric Kirst und Til Krüger zeitnah antworten (12.,18.). Auch über solche Aktionen brachte sich der Außenseiter zunehmend besser in das Spiel. Trotzdem, der Oberligist hatte durch Jegor Jagupov die bis dahin beste Chance auf dem Fuß. Im Strafraum angespielt ließ Jagupov die Defensivabteilung von Bi-Wo aussteigen, zielte im Anschluss daran aber aus Nahdistanz über das Tor (33.). Besser machte er es kurz vor der Pause. Ludwig Bölke dribbelt links in die Box, legt von Höhe Grundlinie ab zu Jagupov, der schüttelt erneut Teile der Bi-Wo-Abwehr ab und trifft aus nahezu identischer Position wie Minuten zuvor, zum 0:1 in den oberen Torwinkel (44.). Damit war auch der Pausenstand erreicht.

In der Pause wurden von Offiziellen des FC Bi-Wo zwei verdienstvolle Ehrenamtler verabschiedet, was auch von den rund 30 angereisten 96-Fans lautstark mit „Gabi und Rainer“-Gesängen gewürdigt wurde.

Spielabschnitt Zwei startete danach so, wie der Erste. Die 96er in den Startminuten wieder sehr engagiert, aber auch hier wiederholte sich danach der Ablauf aus Hälfte Eins. Der Unterschied war jedoch, dass es nicht ohne Folgen blieb. Martin Ludwig wird im Zweikampf überlaufen, der Ball wird von links flach auf den zweiten Pfosten gespielt, der folgende Abschluss geblockt und Kirst stochert den Abpraller zum 1:1 über die Linie (69.). Die Antwort der Blau-Roten ließ nicht lange auf sich warten. Ein gut ausgespielter Konter bringt Dario Borval in Position, der umspielt noch Bi-Wo-Hüter Nick Koller und trifft zum 1:2 (71.). Wenig später trifft Mykyta Shevtsov nach Eckstoß zum vermeintlichen 1:3 per Kopf. Vermeintlich, weil das in einigen Entscheidungen unglücklich agierende Spielleitertrio (Beinstellen gegen Robert Pessel ohne Chance auf Ballgewinn, Abseits obwohl der Ball vom Gegner zugespielt wurde, Foul gegen Francesco Lubsch im Strafraum nicht geahndet) auf angebliches Abseits entschied. So ging es mit knapper Führung dem Spielende entgegen und ja, dieses zählt seit einigen Spielen nicht zu den Kernkompetenzen des VfL96. So auch dieses mal. Einen einfachen Ball lässt 96-Kister Till Jagodzik durch die Hände rutschen und Hannes Erhardt hatte es ganz leicht zum 2:2 in das verwaiste Tor zu treffen (90.+2).

So ging es in eine torlose Verlängerung, an welche sich das „Schießen vom Strafstoßpunkt“ anschloss. Den Wettbewerb eröffneten die Gastgeber und die erneut Fingerspitzengefühl beweisenden 96-Fans munterten mit „Der hält, der hält, der Held vom Zoo!“-Gesängen Pechvogel Jagodzik auf. Und siehe da, Jagodzik parierte prompt und „guckte“ den folgenden Versuch  auch gleich noch am Tor vorbei. Der Richtigkeit halber war er aber auch in das richtige untere Eck abgetaucht. Damit genügten die Treffer von Jagupov, Niels Morten Bolz, Robert Pessel und Kapitän Lubsch zum Einzug in das Halbfinale.

Jagodzik, Jagupov, Pessel, Cabral, Shevtsov, Lubsch, Schade (70., Arzumanyan), Schubert, Bölke (88., Korngiebel), Borval (97., Wagner), Ludwig

Torschützen (Punktspiele):    1: Pessel, Frühauf, Mesfun, Borval, 2: Wagner, Bolz, Ohurtsov, 4: Lubsch, Biregey, Jagupov, 6: Vujanic, ET für 96: 1 

Torschützen (Pokal): 1: Wagner, Mesfun, Frühauf, 2: Lubsch, Jagupov, ET: 1, 11m-Schießen: 1: Arzumanyan, Dierichen, Frühauf, Wagner, Jagupov, Pessel, Lubsch, 2: Bolz


Beitrag veröffentlicht am 25. März 2024

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